
Der Summit on European Digital Sovereignty am 18. November 2025 zeigte mit ungewohnter Deutlichkeit, wie zentral digitale Souveränität für Europas Zukunft ist. Die Debatten machten klar, dass digitale Unabhängigkeit keine rein technische Frage ist, sondern eine gesellschaftliche und und damit ein "must-have". Transparente Strukturen, nachvollziehbare Technologie und politische Gestaltungskraft und der Gestaltungswille sind Grundvoraussetzungen, um digitale Unabhängigkeit zu erreichen.
Austausch am Pavillon „The Magic of Open Source“
Die Heinlein Gruppe organisierte maßgeblich den Pavillon „The Magic of Open Source“ im Auftrag des europäischen Open-Source-Verbands APELL (Europa) und der Open Source Business Alliance (OSBA), um die gesellschaftliche Diskussion über die Notwendigkeit digitaler Souveränität voranzutreiben. Vor Ort standen neben den CEOs der Heinlein Group Peer Heinlein und Jutta Horstmann, Vertreter:innen von APELL, der OSBA, CNLL (Frankreich) und der beteiligten Unternehmen B1 Systems, Element, Univention, SUSE und dem Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) Rede und Antwort.
Eines der vielen Highlights war der Besuch von Bundesminister Karsten Wildberger (Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung). Ihm war es ein persönliches Anliegen, den Pavillon zu besuchen. Im Austausch bekräftigte er sein Commitment zu Open Source und zur Stärkung der deutschen und europäischen Open-Source-Industrie und kündigte an, den Dialog zeitnah weiterzuführen. Als kleines Abschiedsgeschenk erhielt er die goldene Box „The Magic of Open Source“ – mit einem kompakten Themenheft zur Bedeutung von Open Source für die Digitales Souveränität und Freiheit unserer Gesellschaft. Ebenso in der Box enthalten war ein kleiner Zaubertrick, mit dem der Minister die Magie von Open Source mit nach Hause nehmen konnte.
Klare Diskussion statt Souveränitäts-Washing
Eines der stärksten Signale des Gipfels: Die Gespräche vor Ort waren offen, direkt und frei von kosmetischen Bekenntnissen. Zahlreiche Delegationen sprachen die Risiken digitaler Abhängigkeiten explizit an – von demokratischen Auswirkungen bis hin zu strukturellen Verwundbarkeiten in Verwaltung und Wirtschaft. Die Forderung nach ernst gemeinten europäischen Alternativen wurde deutlich formuliert. Damit rückt digitale Souveränität spürbar aus dem Bereich der politischen Rhetorik in die konkrete Agenda europäischer Entscheider.
Open Source rückt strategisch in die Mitte
Ein weiteres Learning: Open-Source-Lösungen werden zunehmend als strategischer Baustein verstanden. Ihre Rolle reicht längst über technische Aspekte hinaus. Sie ermöglichen Transparenz, Überprüfbarkeit und echte digitale Unabhängigkeit.
Der Gipfel zeigte, dass die Open-Source-Industrie auf dem Weg ist, als Partner auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden – auch wenn dieser Prozess noch nicht überall abgeschlossen ist. Das starke internationale Interesse und der vielfältige hochrangige Besuch am Pavillon „The Magic of Open Source“, unterstrich diese Entwicklung eindrucksvoll.
Europäische digitale Souveränität gelingt nur gemeinsam
Deutlich wurde auch: Die Herausforderungen lassen sich nicht isoliert lösen. Der Weg zu mehr digitaler Souveränität führt über gemeinsame politische Initiativen, abgestimmte technische Standards und ein koordiniertes Vorgehen innerhalb des europäischen Open-Source-Ökosystems. Wenn wir unsere Kräfte bündeln, können wir Einfluss nehmen, Orientierung geben und echte Unabhängigkeit ermöglichen. Die Stärke liegt im gemeinsamen Handeln.
Viele Gespräche mündeten in konkreten Vereinbarungen, den begonnenen Austausch zeitnah fortzuführen. Ein breiter Konsens war spürbar: Open Source spielt die zentrale Rolle auf dem Weg zu Europas digitaler Souveränität.
Zwischenfazit: Europa kann souverän sein – wenn Konsequenz folgt
Der Summit war für viele Teilnehmende kein Abschluss, sondern der Beginn einer notwendigen, ehrlichen Debatte über die digitale Zukunft Europas. Die drei zentralen Learnings – Klarheit, Open Source als strategischer Faktor und europäische Zusammenarbeit – bilden dafür einen starken Ausgangspunkt.
Sie zeigen, dass digitale Souveränität in Europa erreichbar ist. Die Voraussetzung: konsequentes Handeln und ein gemeinsames Verständnis für offene, überprüfbare und unabhängige digitale Strukturen.

